Freitag, 3. September 2010

Erster Erfolg der Solikampagne! Es geht jedoch weiter

Pressemitteilung:

Ortsvorstand der IG Metall empfiehlt keine Ausschlüsse von „Alternativen“


Im laufenden Untersuchungsverfahren gegen KollegInnen der „Alternative“ im Daimler Werk Berlin Marienfelde gibt es eine neue Entwicklung. Der Berliner Ortsvorstand der IG Metall stimmte diese Woche über die Empfehlung der internen Untersuchungskommission ab.

Die Untersuchungskommission hatte mit drei zu zwei Stimmen eine Empfehlung ausgesprochen, laut derer drei Betriebsräte der „Alternative“ aus der IG Metall ausgeschlossen und 15 weitere KollegInnen eine Rüge bekommen sollten, weil die Kandidatur auf einer unabhängigen Liste zur Betriebsratswahl gewerkschaftsschädigend gewesen sei. Auf diese Empfehlung hin hatte es massiven Protest gegeben, inklusive einer Kundgebung vor dem IG Metallhaus mit 150 TeilnehmerInnen von Daimler sowie anderer Berliner Metallbetriebe. Etwa 1000 KollegInnen unterschrieben eine Petition gegen das Ausschlussverfahren der „Alternativen“, die sich in ihrer Zeitung für einen „kämpferischen Kurs der IG Metall“ einsetzen. Nun hat der Berliner IG Metall-Ortsvorstand sich gegen Ausschlüsse, dafür aber für ein zweijähriges Funktionsverbot von Mustafa Efe, Fehmyie Utku und Martin Franke ausgesprochen. „Es ist ein erster Erfolg, dass sich der Ortsvorstand gegen die Ausschlüsse ausspricht. Aus unserer Sicht ist das ein Ergebnis der solidarischen Unterstützung von KollegInnen im Daimler-Werk, aber auch aus vielen Betrieben in Berlin und bundesweit.“ , so Angelika Teweleit vom Solidaritätskreis. Die endgültige Entscheidung trifft der IG Metallvorstand in Frankfurt. „Wir werden den Vorstand auffordern, sich auch gegen die Funktionsverbote zu entscheiden. Alle drei sind zum Beispiel gewählte Mitglieder der Berliner IG Metall-Delegiertenversammlung. Mustafa Efe bekam bei der Wahl sogar die meisten Stimmen im Werk. Die Funktionsverbote würden eine erneute Kandidatur im Frühjahr 2012 verhindern. Statt Kritiker mundtot zu machen, sollten in unserer Gewerkschaft mehr kontroverse Debatten über Strategien, Forderungen und Ziele zugelassen werden. Das kann nur helfen, eine regere Beteiligung in der Mitgliedschaft zu erreichen.“ sagte Markus Dahms vom Solidaritätskreis und Mitglied der IG Metall-Delegiertenversammlung.

Weitere Ausschlussempfehlung!

Im Untersuchungsverfahren gegen ein weiteres IG Metall-Mitglied, das auf der Liste "Faire Basis" kandidierte, hat die Kommission diese Woche allerdings ebenfalls einen Ausschluss empfohlen. "Diese Empfehlung ist zurückzuweisen. Der Kollege hat unsere volle solidarische Unterstützung, um gegen diesen Beschluss vorzugehen."betonte Angelika Teweleit.

Das nächste Treffen des Solidaritätskreise findet am Dienstag, den 7.9. um 19 Uhr im "Almende", Kottbusser Damm 25 statt.



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